Mit beeindruckender Akuratesse spürt der Mailänder Carlo Rizzi hier dem Märchenhaften, Kindlichen in Ravels Musik nach. Da entstehen filigranste, hochzerbrechlich wirkende Klangkristalle. Die Zauberwelten in der Vertonung von Charles Perraults Märchensammlung "Geschichten von meiner Mutter, der Gans", die schwebend-melancholischen Klänge der "Pavane pour une infante défunte" (bei der schon der Titel Musik ist) hat man selten so perfekt nachempfunden gehört – Rizzis Einspielung darf man getrost neben die besten aus den vergangenen 60 Jahren stellen. Gordan Nikolic, auch Solist in der "Mutter Gans"- Suite, verbindet abschließend perfekt ungarischen Paprika mit französisch-impressionistischem Feingeist: Eine äußerst delikate Aufführung der hochvirtuosen "Tzigane"! – Das Klangbild auch dieser Tacet-Aufnahme hat Referenzcharakter; der Vinylschnitt von innen nach außen kommt vor allem der Dynamik der "Tzigane" zugute. (2013)
Janis Obodda


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