"Das Stuttgarter Kammerorchester ist ein Musterbeispiel für ein Ensemble, bei dem die Trennung von historischem und modernem Instrumentarium, historischer und moderner Stilistik schlichtweg kein Thema mehr ist: Hier ist zusammengewachsen, was, wenn man Musik interpretierend mit Emotion und Ausdruck füllen will, ohnehin zusammengehört. Bei seiner Annäherung an Bach geht das 1945 gegründete Ensemble, das sich mit dem Attribut des ältesten europäischen Kammerorchesters schmücken darf, ebenso behutsam wie temperamentvoll zu Gange. Da wird nichts aufgebauscht und auch nichts glattgebügelt; Details werden liebevoll ausgehorcht, und es wird ganz bewusst miteinander musiziert. Benjamin Hudson, der das Stuttgarter Kammerorchester hier als Konzertmeister leitet, spielt den Solopart der originalen und rekonstruierten Violinkonzerte sehr präzise, geschmeidig und mit betont unsolistischer Attitüde. Das alles tut den Stücken gut. Dass diese hier eher als Ensemble-Stücke denn als Virtuosen-Werke wirken, ist historisch korrekt und rundet den überaus positiven Eindruck von einer Aufnahme ab, die schon deshalb spektakulär ist, weil sie das Spektakuläre meidet."
Susanne Benda

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