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Tja, was soll man sagen? Wieder einmal liegt eine Aufnahme des ‘Auryn Quartetts’ vor, hier zusammen mit der Bratschistin Nabuko Imai, und natürlich ist sie wieder ein Non-Plus-Ultra. Das liegt an allen Komponenten.

Die beiden Quintette, die wir hier genießen dürfen, sind, wie die anderen Streichquintette von Wolfgang A. Mozart, in einem Umfeld entstanden, in dem auch andere, wie Pleyel, Quintette komponierten. Allerdings scheinen die Verleger diese Besetzung gegenüber dem Quartett nicht recht honoriert zu haben. Mozart hatte Probleme, eine ausreichende Subskription für den Druck zu erhalten. Wenn man heute diese Meisterwerke hört, die allen fünf Stimmen ihren wertvollen Part zuordnen, ist das unverständlich. Die Auryn-Musiker, inklusive der zweiten Bratschistin, überzeugen wieder einmal mit einer stupenden Natürlichkeit des Klangs. Ihre Interpretation ist vollkommen entspannt und souverän und strotzt trotzdem vor Spannung und Delikatesse. So kann Musik ganz in klassischen Maßen erzählt werden und trotzdem den Hörer in ihren Bann schlagen. Auch nach mehr als 35 Jahren des Zusammenspiels gibt es bei den Auryns keine Ermüdungserscheinungen, im Gegenteil. Das namensgebende Amulett hat also Glück gebracht.

Die Aufnahmetechnik von Tacet ermöglicht es, diese mitreißende Interpretationen in einem bis ins winzigste Detail durchleuchteten, warmen und kohärenten Klang zu genießen.

Uwe Krusch

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