Korngold, kongenial (--> Original-Artikel)

Der Name Erich Wolfgang Korngold ist vielen Klassik-Hörern allenfalls im Zusammenhang mit seiner Oper "Die tote Stadt" (1920) und seinen im US-amerikanischen Exil entstandenen Filmmusiken ein Begriff. Dass der 1897 in Brünn geborene und 1957 in Los Angeles gestorbene Künstler jüdischer Abstammung ein begnadeter Komponist substanzieller Kammermusik war, offenbart diese beim Stuttgarter Label "Tacet Musikproduktion" erschienene CD aufs Schönste. Zu hören sind das ungemein raffinierte, duftend-schwebende Streichsextett D-Dur op. 10 - ein reifes Frühwerk des 19-Jährigen - und das Klavierquintett E-Dur op. 15 aus dem Jahr 1921/22. Korngolds Spielanleitung zum ersten Satz dieses herrlichen Werkes "mit schwungvoll-blühendem Ausdruck" nehmen die kongenial aufspielenden Interpreten der Camerata Freden beim Wort. Sie zelebrieren die Werke mit einer Lust, die ansteckend wirkt. Wunderbar!

Burkhard Schäfer

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