(...) Doch Roger Hanschel ist kein Saxophonist, der das Streichquartett als Startrampe für Improvisationen missbraucht. Er ist auch kein Solist, der sich auf den Sound dieses ehrwürdigen Streichensembles setzt wie auf ein luxuriöses Kissen. Hanschel ist ein Musiker, der das Streichquartett – als Komponist wie als Improvisator – im positiven Sinne "ernst" nimmt. Toll anzuhören, wie Hanschel und das Auryn Quartet auf Wolke sieben grooven, wie sie Klang-Prismen ins impressionistisch gefärbte Licht halten, wie sie in mal in minimalistischen, mal neoromantischen Melodien schwelgen. So fantasievoll jedenfalls hat man Roger Hanschel noch nicht gehört. Auf dem Album "kitzelt" ihn das Streichquartett gleichsam zu solistischen Höhenflügen, während umgekehrt der Komponist und Solist Hanschel die Vier vom Auryn Quartet zu rhythmischen Glanzleistungen anspornt wie sie selbst für Top-Streichquartette keine Selbstverständlichkeit sind. (...)
Günther Huesmann

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