Die Polnische Kammerphilharmonie und Wojciech Rajski hatten für das puristische Tacet-Label schon eine sehr frische Mozart-LP eingespielt; mit dieser Produktion folgte anno 2006 eines der echten Schwergewichte des klassischen Repertoires. Beethovens "Siebte" ist mit ihrem zwar augenscheinlich sehr formalen, doch architektonisch äußerst kühnen Aufbau vielleicht die Krönung der Gattung überhaupt (jedenfalls in ihrer ursprünglichen Form). Die sehr straffe, überaus klare, mithin außergewöhnlich durchhörbare Einspielung des polnischen Ensembles läßt Beethovens geniale Konstruktion in seltener Offenheit zu Tage treten: Keinerlei romantisierenden Vorhänge verhüllen das Bild. Dabei dürfte die vergleichsweise kleine Besetzung derjenigen der Beethovenzeit sehr nahe kommen… Eine idealtypische "Siebte", nichts weniger! – Die Neuauflage wurde im Halfspeed-Verfahren geschnitten; die Seite zwei läuft zwecks Dynamik-Optimierung von innen nach außen. (2006/2017)
Janis Obodda


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