(...) Die bis heute anhaltende Popularität dieser Sinfonie bewegte wohl auch Andreas Spreer von TACET zu der Neueinspielung dieses Werkes wie auch zur Produktion auf Vinyl. Diese Entscheidung kann man nur als Glücksgriff für alle Vinylfreunde bezeichnen, gelingt es doch Spreer auch hier, mit sicherem lnstinkt für authentischen (analogen) Klang unter dem Einsatz modernster (ja, auch digitaler) Technik höchstmögliche Klangqualität auf Vinyl zu realisieren. Wie ihm das im Einzelnen so glingt, dass selbst analogen Hardlinern der Vorwurf von Etikettenschwindel nichtmehr möglich sein dürfte, ist bereits in früheren Besprechungen von klassischen TACET-Produktionen in diesem Magazin ausführlich dargelegt worden. Die überzeugende TACET-Aufnahme- und Produktionsphilosophie wird auch hier überzeugend umgesetzt, was unter anderem in dem von Andreas Spreer erfundenen Kunstgriff der "Play Backwards"-Pressung zum Ausdruck kommt:

Da bei vielen Sinfonien die Amplituden gegen Ende massiv ansteigen und damit die entsprechenden Rillen - bei herkömmlichen Pressungen - in den letzten, engen Radien der Schallplattenseite liegen, kam Andreas Spreer die Idee, die zweite Seite der entsprechenden Aufnahmen einfach von hinten nach vorne zu schneiden, wodurch auch die Abtastung - seltsam anzusehen - vom Ende der Schallplatten zu deren Anfang hin verläuft. Das wiederum garantiert, dass auch kritische Amplituden verzerrungsfrei angetastet werden können.

Entsprechend makellos ist der Klang auch bei dieser Produktion. Selbst lauteste Passagen und heftigste Impulse werden sauber und klar aus der Rille gelesen. Auch das Klangbild insgesamt besticht durch klare, nachvollziehbare Staffelung der Instrumente im Raum und äußerst natürliche, dabei aber dennoch präzise wahrzunehmende Klangfarben.

Ohne Abstriche eine der wenigen Schallplatten, die Klassikgenuss in kompromissloser Qualität bieten.

Thomas Senft

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