"Ulrich Beetz, Birgit Erichson und Gerrit Zitterbart studierten Tschaikowskys Autograph von 1882 sowie die Neuausgabe von 1892, bevor sie an ihre Einspielung des berühmten Trios gingen. Das hatte Konsequenzen, wie ein Vergleich mit anderen Einspielungen des Werkes zeigt, darunter so hoch angesehene wie Rubinstein/Heifetz/Piatigorsky (1950) und Argerich/Kremer/Maisky (1999). Die Abeggs erfüllen Tschaikowskys ausdrückliche Forderung nach strenger Einhaltung seiner Metronomangaben, außerdem halten sie sich an die Phrasierungs- und Artikulationsvorschriften des Komponisten. Die einzige Konzession an das Übliche: die überlange Finale-Variation wird bis auf die Reprise gekürzt, was kein Mangel ist. Ob Tschaikowskys Tempoangabe im Falle der Fuge (Var. 8) glücklich ist, bleibe dahingestellt, wirkt das Stück doch in dieser Gestalt hölzern-exterritorial. Die Wiedergaben zeichnen sich durch viel Schwung und Farbigkeit aus. Dass das Klavier vielfach stark dominiert, ist im Sinne der Komposition: ein Gedenken an den großen Pianisten Nikolai Rubinstein. Ansonsten mangelt es den Abeggs nicht an Differenzierungen."
Alfred Beaujean

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