"Neugierig gemacht auf TACET hatte mich zum ersten Mal eine Aufnahme des Auryn Quartetts. Dessen Einspielung von Schuberts Quartettsatz in c-Moll (D 703) hat schon in manchem CD-Player-Test als Herausforderung herhalten müssen - eigentlich viel zu schade! Die vier Musiker schlossen sich 1981 zum Quartett zusammen und begaben sich auf den weiten Weg, ein Ensemble zu werden; dazu studierten sie beim Amadeus Quartet und dem Guarneri String Quartet und nahmen mit großem Erfolg an Wettbewerben teil. Was mich an ihnen begeistert? - Ihr Quartettklang hat mit seinem sinnlichen, homogenen Kern einen zentralen Punkt, und von dem aus machen sie Strukturen hörbar, reizen sie dynamische Extreme aus, kommunizieren sie Spannungen in der Musik. Sie sind also nicht weniger "modern" als andere, spielen nicht weniger "bewusst" oder "reflektiert". Aber sie beachten die Reihenfolge: Wer das Extreme darstellen will, muss zuerst die Mitte finden, von der aus er losgeht - nicht umgekehrt. Für Haydn, Beethoven oder Britten haben sie begeisterte Rezensionen und Plattenpreise bekommen. Mein Tipp für eine erste Hörbegegnung mit dem Auryn Quartett bleiben trotzdem die fantastischen, pulsierenden Schubert-Einspielungen - sie treffen ins Herz."
Heinz Gelking

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