Der Klang
sämtlicher Aufnahmen von Tacet entsteht auf natürliche
Weise. Die Instrumente oder die Stimmen müssen von sich
aus schon einen guten Klang haben. Und bevor (!)
aufgenommen wird, muss das akustische Ereignis optimal
sein.
Bei den
Aufnahmen werden so gut wie keine Geräte und Schaltungen
(Filter, Begrenzer, Digitalhall etc.) eingesetzt, die den
Klang künstlich verändern. Die Kunst der
Tacet-Tonmeister besteht also nicht im Manipulieren des
Klang-Ereignisses. Die Kunst der Tacet-Tonmeister ist
eine diffizile Kunst, die in die Musik hineinhört - und
alles für ihre wesenhafte Entfaltung tut.
Da aber
eine Aufnahme ganz ohne Elektronik unmöglich ist, nutzt
Tacet die jeweils besten elektronischen Geräte, die auf
dem Markt zu haben sind. Tacet testet selbst die
Neuentwicklungen. Zum Beispiel: neueste A/D-Wandler,
Weiterentwicklungen der Kunstkopf-Stereophonie,
hochauflösende Tonträgerformate...
Tacet
greift aber auch auf seit langem bewährte Techniken
zurück. Und zwar dann, wenn sie den neuen eindeutig
überlegen sind. So sind zum Beispiel Röhrenmikrofone
bei bestimmten Aufnahmen günstiger für das akustische
Endergebnis als später entwickelte Mikrofone. Neuartig
ist bei Tacet dagegen die Aufstellung der Mikrofone: eine
Kunst für sich.
Und
geschnitten wird nur an musikalisch sinnvollen Stellen!
Natürlich hört man Schnitte an willkürlichen Stellen
nicht heraus, aber viele heutige Aufnahmen übermitteln
einen irgendwie zerfaserten Eindruck. So als ginge es dem
Künstler eher um Einzelheiten und nicht so sehr um das
Ganze. Bei allen Tacet-Produktionen fällt auf, dass sie
klingen wie aus einem Guss. Die Lebendigkeit der
Aufnahmen ist erhalten geblieben - eines der Ziele der
aufnahmetechnischen Konzeption von Tacet.
Die
Absicht der Komposition wird mit der Art der
individuellen Aufnahmetechnik unterstützt. Die Ideen der
Interpreten werden verdeutlicht. So ist es zum Beispiel
in der Regel nicht sinnvoll, bei einem Orchesterwerk von
W. A. Mozart die Bläserstimmen mit einer großen Anzahl
von Mikrofonen einzeln herauszuheben. Der Mischklang -
eine entscheidende Komponente in Mozarts Instrumentation
- ginge verloren. Der Einsatz voneinander verschiedener
Mikrofone ist keine Spielerei, sondern eine Folge
konsequenter Überlegungen zur jeweiligen Musik und ihrer
Übermittlung.
Der
Tacet-Klang wird als sinnlich und gleichzeitig als subtil
bezeichnet. Wer die verschiedenen Gedankengänge der
Tacet-Tontechnik akustisch in Teilen nachvollziehen
möchte, kann zu der Tacet-Produktion Nr. 17 greifen:
"Das Mikrofon". Die "Stars" der
Tonbeispiele, nämlich die unterschiedlichen
Kondensatormikrofone (!), werden dort genau beschrieben.
Wirklich
ohrenfreundliche (= audiophile) Klänge finden sich aber
nicht dort, wo allein die Aufnahmetechnik überzeugt,
sondern wo ausgezeichnete Musiker aus hervorragenden
Instrumenten und aus sich selber das Beste herausholen.
Tacet bietet all dies in Fülle.
Ulrich
Oesterle