Man hört es sofort: Dem Auryn Quartett schwebt mit dem fünften Mann am Klavier, Peter Orth, ein verschmelzender Klang vor. Entsprechend dicht weben die Musiker in Schumanns Klavierquintett das Stimmgefüge zusammen. Zwar sticht auch immer eine der Stimmen als Führung heraus, doch übernimmt das Klavier nicht wirklich die Führungsrolle, sondern ordnet sich dem Gesamtklang unter. Es entsteht ein Klangteppich, der nicht so sehr auf die effekthaften Ausbrüche innerhalb der Gesamtanlage aus ist, sondern mehr auf den harmonischen Effekten aufbaut. Dennoch sind die weichen Klänge, die hier entstehen, so deutlich artikuliert, dass es bestechend ist, wie die Akzente gesetzt werden, wie innerhalb der Sätze die dramatische Anlage aufgebaut ist.

Die Phrasierung macht hier den Druck aus, nicht das Tempo oder die drastische Ausdeutung der Dynamik, sondern die fein ziselierte Agogik. Das ist faszinierend und zeugt von einem immensen inneren Vertrauen untereinander und dem Wissen um die Aussagekraft der Musik an sich. Bei genauem Hinhören entdeckt man hier austarierte Details, die das Hörerlebnis neben der Begeisterung für die Musik noch einmal erhöhen. Und das Klavierquartett besticht ebenfalls mit der Schönheit im Klang, ebenso berauschend in Bezug auf die Klangverschmelzung, die Integration der Instrumente in eine große gemeinsame Kernaussage.

Eine wundervolle Aufnahme, die zeigt, dass alles, was das Auryn Quartett anfasst, überzeugend ehrlich und frisch klingt!
Carsten Dürer

<< zurück