Kammermusik von Antonín Dvorák zu spielen, ist nicht einfach. Man muss die richtige Mischung finden zwischen Derbheit und Verfeinerung, zwischen folkloristischem Ton und Durchsichtigkeit. Das mit Christian Altenburger (Viola) und Patrick Demenga (Violoncello) verstärkte Auryn Quartett siedelt seine Interpretation von Dvoráks Sextett in A-Dur op. 48 genau zwischen diesen Polen an und erfeut mit sinnlichem Ton, traumwandlerischem Zusammenspiel und großer Farbvielfalt. Auch bei den beiden Terzetten op. 74/75a lassen Matthias Lingenfelder (Vl. 1), Jens Oppermann (Vl. 2) und Stewart Eaton (Viola) Böhmen näher rücken: süßlich melancholisch, aber nie kitschig.
Georg Rudiger

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