Wenn man an dieser LP überhaupt etwas aussetzen kann, dann, daß sie kein Doppelalbum ist und somit nur vier der sieben Konzerte der CD-Version enthält (im einzelnen sind das das Konzert für zwei Violinen und Orchester RV 522, das für zwei Celli RV 531, für drei Violinen RV 551 und für Violine und Cello RV 547). Ansonsten ist dies eine Vivaldi-Aufnahme, die man mit einigem Recht als "ideal" bezeichnen darf. Die Kombination der amerikanisch-griechischen Violinistin Ariadne Daskalakis (deren Ansatz es ist, historische Aufführungspraxis auf moderne Instrumente zu übertragen) mit dem einst von Karl Münchinger gegründeten Stuttgarter Kammerorchester erweist sich als symbiotisch; man kann nur hoffen, daß diesem gemeinsamen Debüt noch viele Kooperationen folgen werden. Das Maß, das diese Musiker für die Musik Vivaldis an den Tag legen, ist perfekt: Exakt ausgewogen nicht nur das Ensemblespiel, auch das Verhältnis der Solisten zueinander und zum Orchester ist perfekt austariert. Die überragende, äußerst natürliche Klangqualität der halfspeed-gemasterten Vinylausgabe dürfen wir bei diesem Label ja ohnedies voraussetzen. Und so wird für die Dauer dieser LP das Venedig des frühen 18. Jahrhunderts wieder lebendig… (2015)
Janis Obodda
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