"Die zwei französischen Streichquartette schlechthin ergänzen die Auryns mit dem seltener zu hörenden, 1923/24 entstandenen Spätwerk des fast 80-jährigen Fauré, dem jüngsten und gewissermaßen doch ′ältesten′ der drei Werke. Konventioneller als Debussy und Ravel, rieselt doch keineswegs der Kalk aus Faurés Tonsatz, wohl aber verströmt diese Musik den herbstlichen Charme einer ganz eigenen Suche nach der verlorenen Zeit. Balance der Form wahrt solche Melancholie vor Wehleidigkeit, und das Auryn Quartet trifft mit Dynamik, Kraft und sorgsamer Mittelstimmenarbeit kongenial den Tonfall zwischen Objektivierung und persönlicher Empfindung. Auch ihr Dehussy ist kein pseudo-impressionistisches Geflimmer, sondern atmet satte Konturen und souveräne Präzision (einzig der agogische Elan des Kopfthemas gerät bei seiner Wiederholung in eine etwas stockend-penible Artikulation). Und Ravels Quartett glitzert vor Rhythmen und Farben, die gerade in der nichts übertünchenden und nichts überzeichnenden Dosierung der Auryns treffliche Wirkung entfalten."
M. Mezger

<< zurück