"Genauso wie die Doppelkopf-Zeichnung von Horst Janssen auf dem Booklet-pics bringen die Abeggs den jugendlich ungestümen und den altersweisen Brahms unter einen Hut. Die Interpretationen des Trios leben nach 15 Jahren Business von einer wohl einmalig homogenen Mischung aus blutvoller Spontaneität und klassisch-konzentriertem Ebenmaß. Kein harmlosgemütlicher Brahms erklingt da - die Tempi des später vom Autor gnadenlos um ein Drittel zu- sammengekürzten H-Dur-Trios op. 8 ziehen wesentlich geraffter durch als auf der bisher zugänglichen Abegg-Einspielung und richten sich nach den originalen Metronom-Angaben der Erstfassung. Die Abeggs schaffen so noch mehr Innenspannung als die etwas klebrige und zum Verweilen neigende Aufnahme des Trio Fontenay (Teldec). Urvital, schroff das eine, terzenselig, süffig das andere Extrem: nichts für Puristen, die nur gemütlich zurücklehnen und "herrlich" stöhnen wollen. Jeder Takt packt, auch die großen kompositorischen Spannungsbögen stimmen. Dem Trio gelang eine stilistisch faszinierend treffsichere Kammermusik-Leistung in exzellenter Klangqualität."
Otto Paul Burkhardt

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