Wunderschön transparent und technisch perfekt gespielt vom Auryn Quartett: der Schlusssatz aus Joseph Haydns F-Dur-Streichquartett op. 74 Nr. 2. Das Ensemble tritt seit immerhin 27 Jahren in unveränderter Besetzung auf und zählt zu den weltweit renommierten Quartett-Formationen – wovon auch unser nächstes Hörbeispiel hier in hr2-kultur Zeugnis ablegt. Es ist der langsame Satz aus dem g-Moll-Quartett op. 74 Nr. 3, dem sogenannten "Reiterquartett", in der von Haydn eher selten gewählten Tonart E-Dur. Einer der führenden Haydn-Forscher ist da verständlicherweise ins Schwärmen geraten über "dieses E-Dur-Largo: einer der feierlichsten und entrücktesten Haydn-Sätze überhaupt und ein Wunder an Formentwicklung und reichster Ausdrucksdifferenzierung aus einem einzigen, unscheinbaren Motiv." (...)
Das ausdrucksstarke "Largo" aus dem g-Moll-Quartett, dem sogenannten "Reiterquartett", op. 74 Nr. 3 von Joseph Haydn. Wunderschön differenziert gespielt vom Auryn Quartett auf seiner bei TACET erschienenen jüngsten Haydn-CD. Zum Wohlklang des Auryn Quartetts hat sicherlich auch beigetragen, daß der Primarius, Matthias Lingenfelder, und der Bratscher, Stewart Eaton, seit einiger Zeit – in Anführungszeichen – "neue" Instrumente spielen: der Geiger eine kostbare Stradivari, der Bratscher eine Amati aus dem Jahr 1616. Sie ist übrigens auf der Rückseite der CD-Hülle zu sehen.
Auryn’s Haydn – nach den bereits erschienenen Alben mit den Quartetten op. 1 sowie op. 33 bestätigt auch die aktuelle Veröffentlichung mit den drei Quartetten op. 74 , was bereits die ersten CDs versprachen. Dass nämlich – wenn dieses Haydn-Jahr denn vorbei sein wird – womöglich die neue Referenz-Aufnahme aller Haydn-Streichquartette vorliegen wird. (...)
Dr. Gerhard Splitt
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