Nun ist der Zyklus aus Wasser, Feuer, Luft und Erde des Ensembles Bona Nox also endlich fertig. Und doch fällt die Freude darüber verhalten aus.
Das Ensemble Bona Nox bestand bisher aus 3 Mitgliedern. Jetzt sind es nur noch zwei. Matthias Horn (Gesang) und Christoph Ullrich (Klavier) vermissen Peter Heusch (Sprecher). Er starb kurz nach der Textaufnahme an einem Schlaganfall. Angetreten waren die drei mit dem Ansinnen, die ganze Welt spaßeshalber einmal unter dem Blickwinkel der 4 Elemente künstlerisch zusammenzufassen. Welch eine anmaßende, welch eine grandiose Idee!
Komisch, dass der Zyklus mit der "Erde" aufhört, denn genau dort liegt Peter Heusch nun. Ist das Zufall? Wohl kaum. Er empfand diese Aufnahme als sein künstlerisches Vermächtnis und wollte den Aufnahmetermin für die Texte unbedingt vorziehen. Jetzt wissen wir, dass er recht hatte. So konnte er noch selber sprechen. Aber andererseits: Kann man das alles so planen?
Dabei ist durchaus nicht alles traurig. Der Zyklus beinhaltet viele Themen, nein: Er beinhaltet alles! Er macht einen Streifzug durch unsere ganze Welt. In und auf der Erde tummelt sich gar vieles, z. B. die Zwiebel von Pable Neruda oder der so missglückte wie amüsante Spaziergang eines gewissen Tiberius von Adalbert Stifter. Ganz zu schweigen von den anderen CDs über Wasser, Feuer und Luft. Vor dem Hintergrund, dass einer sein Leben über diesem Werk beschlossen hat, erhalten die Zutaten, von lus- oder garstig bis gedanken- oder aufschlussreich ein intensiveres, geheimnisvolles Licht. Erhabenheit gar nicht mal, vielmehr Echtheit. Über die Kuriositäten und Absurditäten des Lebens lachen, ja, das konnte Peter Heusch. Wir lachen und weinen mit ihm.