"... Ein härteres Register zieht Erika Haase mit ihrer zweiten Sammlung von Klavieretüden (Tacet 100). Wieder erweist sich die an Hannovers Musikhochschule lehrende Pianistin als eine ebenso herausfordernde wie präzis agierende Musikerin mit tadellosem Gespür für die Attacken früher Lutoslawski-Studien und die Fantastik des Spätromantikers Scriabin. Mit untadeliger Akribie stürzt sie sich in die polyrhythmischen Finessen eines György Ligeti. Claude Debussys zwölf Etüden schließlich werden mit augenzwinkendem Respekt vor Monsieur Czemy gestartet, berühren mittendrin die Akkuratesse des barocken Altmeisters Couperin und münden in ein ungemein feinsinnig abgestuftes Panorama des durch alle Register streifenden Klaviertimbres..."
Ludolf Baucke

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