Wie man Klassik hört, ist eine Frage des Geschmacks und bequemer Gewohnheiten. Während sich die einen ihren Strauss streamen oder Ravel auf den Rechner ziehen, greifen andere nach wie vor zur CD und immer mehr Klassikfans auch wieder zur Schallplatte - ein Gegentrend mit Sinn.
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Auch das Label TACET von Tonmeister Andreas Spreer verfolgt diese audiophile Strategie und bietet ausgewählte Hochkaräter auf Schallplatte an. Jüngster Streich der Stuttgarter auf Vinyl war - nach Bachs Brandenburgischen, Vivaldis Jahreszeiten und den Beethoven-Sinfonien - Antonin Dvoráks Sextett in A-Dur op. 48, aufgenommen mit dem um je einen Bratscher und Cellisten erweiterten Auryn-Quartett.
Auch diese LP ist eine Ohren- und Augenweide. Denn das weiß nun wirklich jeder: Die Plattenhüllen sind Teil der sinnlichen Ästhetik. Das ist wie mit der Haartracht von Mann und Frau. Es ginge auch ohne sie, doch wer will das schon. Digital ist nur die Glatze fehlerfrei darstellbar: mit der Null.
Jens-Uwe Sommerschuh

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