--> zur Originalkritik

Die sechs Haydn gewidmeten Streichquartette von Mozart zerfallen von der Entstehungszeit her in zwei Dreiergruppen. Mit je einem Werk dieser beider Untereinheiten erscheint die jüngste Einspielung des ‘Auryn Quartett’. Die Quartette gehören zu den großen Beiträgen, die auch Beethoven inspirierten. Vom ‘Auryn Quartett’ werden diese Streichquartette, die Nummern 16 und 18, sozusagen, wie vorauszuhören war, mit einem nimmermüden Sich-in-die-Materie-Vertiefen vorgestellt, das mit allen Aspekten des Spiels glänzt. Alle Feinheiten werden ausgelotet, dynamische Nuancen gelebt, Schattierungen von Klang und Artikulation herausgekitzelt. Und trotzdem bietet die Musik fließenden Schwung und unmittelbar ansprechende Wärme, denn der Gefahr eines akademischen Abspielens ohne innere Beteiligung gehen diese vier erfahrenen Musiker mit großem Abstand aus dem Weg. Und trotzdem hätte man sich sogar noch einen Span mehr von dieser inneren Beteiligung gewünscht. Das Label Tacet hat wie immer das Spiel mit ihrer besonderen Aufnahmetechnik grandios eingefangen, so dass der Klang alle Details hören lässt.

Uwe Krusch

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