"Bei TACET ist die 9. Folge der Auryn-Einspielungen erhältlich: das Auryn Quartet spielt die Quartette von Maurice Ravel, Gabriel Fauré und Claude Debussy. Die Disposition der Musiker rund um den Hörer hat eine sehr eigenartige Wirkung, weil die Musik den Körper bedrängt, ihn fesselt; man sitzt im Zentrum des Musikgeschehens und wird von allen Seiten angegriffen. Die Vibration spürt man physisch, denn sie breitet sich physisch im Körper aus. Aber damit nicht genug: die Ohren baden auch in einem Meer märchenhafter Farben von sublimster Kultur. Das Auryn Quartet spielt mit überlegener sinnlicher Feinfühligkeit und entwirft Klangbilder von manchmal schmerzlicher Schönheit. Gerade in Debussys Werk können wir die opalisierenden Klangimpressionen durch den Surround-Klang noch viel schwelgerischer genießen. Die Musik, so wie sie die Auryn-Interpreten sehen, ist nicht rein von Morbidität. Gemeinsam ist den drei Interpretationen in den schnellen Sätzen auch das Drängen, jenes Visionäre, das den alten und kranken Fauré ebenso kennzeichnete wie den jungen Debussy oder den dem Fluss der Melodik verhafteten Ravel. Da gerade Debussy am Schluss des Programms steht, stellen die ungemein positiv klingenden Schlusstakte die Überwindung des Unerklärlichen mit Dezidiertheit fest. Der Musikkosmos hat uns entlassen. Wir haben wieder festen Boden unter den Füssen. Danke, liebe Auryns, für diese Intensität!"
Manuel Stangorra

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