Tschaikowskys rund 45-minütiges Klaviertrio ist in seiner außergewöhnlichen zweisätzigen Anlage weit mehr als ein Requiem für Nikolai Rubinstein. In dem gewaltigen Variationssatz, der mit dem melancholisch verschatteten Beginn des ersten Satzes schließt, entwickelt Tschaikowsky aus dem volksliedhaften Thema ein dichtes Panorama spätromantischen Empfindungsreichtums und dokumentiert damit gleichermaßen seine eigene Meisterschaft wie die tiefe Erlebnisfähigkeit seiner Zeit. Die strenge, konzentrierte, mehr den poetischen Ernst als die spielfreudige Oberfläche betonende Interpretation des Abegg Trio lässt Tschaikowskys Werk als expressive Epochenmusik begreifbar werden.
F.S.

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