Pointiert, voller Elan und brillant.

Markus Schirmer gehört zu jenen Künstlern, die eine Interpretation im Konzert reifen lassen, ehe sie ihre Lesart im Studio festhalten. Davon profitiert auch seine eben veröffentlichte zweite Beethoven-CD. Seine treuen Bewunderer werden sich daran erinnern, ihn mit den Klaviersonaten op. 31/1 und 3 bei der „styriarte“ 2001 und 2007 mit der „Waldstein-Sonate“ gehört zu haben. Im April 2008 hat er sie dann in der idealen Akustik der Helmut-List-Halle in Graz aufgenommen.

Die Kombination offenbart innere Zusammenhänge: Die Sonaten op. 31/1 und op. 53 weisen im harmonischen Ablauf des Hauptthemas, in der Terzverwandtschaft des Seitensatzes und in der Rondo-Kadenz auffällige Analogien auf.

Pointiert und elegant unterstreicht der Grazer Paradepianist den spielerischen Charakter der G-Dur-Sonate op. 31/1, mit Elan und Esprit meistert er die Es-Dur-Sonate op. 31/3 und die „Waldstein-Sonate“ op. 53 spielt er mit brillanten Staccati als kraftvolles Virtuosenstück, ohne in hohle Raserei zu verfallen.
Ernst Naredi-Rainer

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