TACET setzt seine Welte-Mignon-Serie fort mit Aufnahmen von Klavierrollen, die Gustav Mahler, Hans Haass, Carl Heinrich Reinecke und Edward Grieg Anfang des 20. Jahrhunderts einspielten. Man hört also, es sei noch einmal erklärt, einen modernen Steinway-Flügel, der mittels Lochband von der Welte-Mignon-Maschinerie bespielt wird. Großartiger, moderner Klaviersound mit Interpreten, die schon lange tot sind! Dass die Mahler-Aufnahmen dabei besonders interessant sind, leuchtet ein, und nicht nur weil wir im Mahler-Jahr sind, sondern weil sich aus des Komponisten Spiel doch so manches ableiten lässt. So sind das schnelle Tempo von 'Ging heut morgen übers Feld' aus den 'Liedern eines fahrenden Gesellen' sowie das effektvolle Spiel im ersten Satz der 5. Symphonie doch sehr bedeutsam und zeigen uns Mahler als Extremisten, auch am Klavier. Nicht unbedeutend sind die Aufnahmen des 80-jährigen Reinecke, während Grieg in 'Schmetterling', 'Norwegischer Brautzug' und 'Vöglein' Wege zu seinen Kompositionen zeigt, die viele Pianisten heute nicht zu gehen wagen.
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