Bei Domenico Scarlatti hat man allein mit Blick auf den Riesenberg an 555 Sonaten nun mal eine Menge zu tun. Hier den Überblick zu behalten und der Individualität jedes einzelnen kurzen Werkes gerecht zu werden, ist eine Kunst. Christoph Ullrich beherrscht sie unermüdlich auch noch beim Vol. 15 seiner Gesamteinspielung. Gelungen kann man auch seine kühne Entscheidung bezeichnen, alle Sonaten in den von Scarlatti vorgesehenen Gruppierungen zu je 30 Sonaten pro Doppel-CD anzuordnen. Ullrich ist ein Klangenthusiast, der es sich auch nicht nehmen lässt, am Ende mit dem Schlagzeuger Eric Schaefer über ausgewählte Sonaten zu improvisieren. All das ist erfüllt von hoher Musikalität und Entdeckerlaune.

Ernst Hoffmann

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