(...) Im Fall von Evgeni Koroliov hat sich die barocke Tanzsuite vom Ballsaal und Salon in die Kapelle verlagert. In Tempi, die man als gemesssen bezeichnen könnte, ... findet hier jede Partita einen spirituellen Weg. Die Verweigerung von Extremen, das sparsame oder gar fehlende Pedal, die absolute Beherrschung von Polyphonie und Agogik könnten Steifheit oder Kälte bedeuten. Das stimmt nicht. Im Gegenteil, obwohl kaum akzentuiert, ist das metrische Leben vorhanden, wenn nötig sogar im französischen Stil, und mit kleinen Zusätzen, die niemals billig, sondern immer organisch in den Diskurs integriert sind und den ihnen gebührenden Platz in einer insgesamt elegischen Rhetorik einnehmen. (...)

Paul de Louit

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