Romantische EigenAr
"Eine so stimmige Phrasierung und eine so ausgefeilte Klangbalance findet unter den Kammermusik-Neuerscheinugne der letzten Jahre - zumal in dieser Besetzung - nicht so schnell ihresgleichen... Ein Fest für jeden Kammermusikfreund", schwärmte der Rezensent von Klassik heute vor zwei Jahren, nachdem er die erste EigenArt-CD des Trio Vivente mit Jutta Ernst (Klavier), Anne Katharina Schreiber (Violine) und Kristin von der Goltz (Violoncello) gehört hatte. Fünf Klaviertrios von Joseph Haydn bildeten das Programm des erfolgreichen Debüts, das "weit über jede unverbindliche Unterhaltung hinaus[weist] - nicht selten bis in Schubertsche Tiefenschichten." (Rondo, 9/2000).
Eben diese erahnten Schichten konkretisieren die drei seit 1992 miteinander musizierenden Künstlerinnen in ihrer zweiten EigenArt-Produktion. Nach kaum mehr als zehn Minuten wird der leichte Plauderton des kleinen B-Dur-Trios D.28 verlassen, und es beginnt die Reise durch den Kosmos des völlig anders dimensionierten, großen Schwesterwerkes, das zwar in derselben Tonart B-Dur und für dieselben Instrumente geschrieben ist, mit dem zierlichen, ja beinahe kindlichen Spiel des vorigen keine Gemeinsamkeitn mehr hat: Schuberts "Ruh′ ist hin", auch wenn er den innern Aufruhr hier mit scheinbarer Leichtfertigkeit camoufliert - es ist schon eine rechte Kunst, diesen Tanz auf dünnstem Eis in all seiner Ambivalenz zu tanzen."

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