Nur wenige Streichquartette haben es geschafft, sämtliche Werke des Schöpfers und ersten Großmeisters dieser Gattung aufzunehmen. Zu seinem 30. Geburtstag vollendet nun das Auryn-Quartett diese herkulische Aufgabe. In 14 Alben beim Label TACET, das seinerseits für sorgfältige und hoch stehende Aufnahmetechnik sorgte, liegt nun vor, was dieses Quartett erst im Herbst 2008 begonnen hatte. Schon die erste CD mit den ersten sechs Quartetten des Opus 1 erhielt den Echo-Klassik-Preis, und die Fachpresse lobte praktisch unisono auch die weiteren Folgen dieser Edition in den höchsten Tönen.
(...) Was diese Gesamteinspielung - neben der reinen Tatsache, dass sie bewältigt und vollendet wurde (...) - auszeichnet, ist ihre unverstellte organische Natürlichkeit des Spiels und im Großen wie im Kleinen der Reichtum an Details und Ausdrucksnuancen. In erster Linie sind die Auryns Anwälte von Haydns Partituren. Keiner spielt sich in den Vordergrund, niemand versucht, seine Stimme aufzuwerten, wenn die erste Geige führt, was sie bei Haydn oft tut, dann führt sie und die anderen drei fügen sich in ihre Begleit-Aufgaben und suchen nicht nach vermeintlich interessanten Kontrapunkten. Diese Haydn-Einspielungen sind bemerkenswert uneitel und unoriginell und eignen sich damit umso mehr als Modelle der Haydn-Interpretiation. Modellhaft sind sie für ein klassisches Streichquartett-Ideal, das sich weder auf historische Spielweisen verlegt, noch diese abweist. Keine Extreme, sondern schlicht goldene Mitte, was Klanggebung, Tempi, Balance oder Dynamik betrifft. (...)
Reinmar Wagner
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(...) Was diese Gesamteinspielung - neben der reinen Tatsache, dass sie bewältigt und vollendet wurde (...) - auszeichnet, ist ihre unverstellte organische Natürlichkeit des Spiels und im Großen wie im Kleinen der Reichtum an Details und Ausdrucksnuancen. In erster Linie sind die Auryns Anwälte von Haydns Partituren. Keiner spielt sich in den Vordergrund, niemand versucht, seine Stimme aufzuwerten, wenn die erste Geige führt, was sie bei Haydn oft tut, dann führt sie und die anderen drei fügen sich in ihre Begleit-Aufgaben und suchen nicht nach vermeintlich interessanten Kontrapunkten. Diese Haydn-Einspielungen sind bemerkenswert uneitel und unoriginell und eignen sich damit umso mehr als Modelle der Haydn-Interpretiation. Modellhaft sind sie für ein klassisches Streichquartett-Ideal, das sich weder auf historische Spielweisen verlegt, noch diese abweist. Keine Extreme, sondern schlicht goldene Mitte, was Klanggebung, Tempi, Balance oder Dynamik betrifft. (...)
Reinmar Wagner
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