Die Abschrift der Originalpartitur durch Bachs Schwiegersohn Johann Christoph Altnikol hieß „Sechs Trios für Clavier und die Violine“ – ein Hinweis darauf, dass Bach die Tasten als gleichberechtigte Partner der Geige komponiert hat. Wenn man dieser überragenden Aufnahme etwas vorwerfen kann, dann, dass das voll und schön klingende Cembalo (inklusive Lautenzug Adagio BWV 1018) mit dem souverän gestaltenden Raphael Alpermann etwas zu leise wirkt und im Begleittext nicht vorgestellt wird. Daniel Gaede geigt historisch informiert, mit wenig Vibrato und so kontraststark wie ausdrucksvoll. Er legt die mal freudvollen, mal tänzerischen, mal melancholischen, mal verträumten, mal sehnsuchtsvollen Sätze in ihrer Vielfalt dar. Das musikalische Inandergreifen der Stimmen im linearen Kontrapunkt gelingt ausgezeichnet.

Lothar Brandt

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