Diese Aufnahme von Bruckners Siebenter mit Concerto Budapest unter der Leitung von Andras Keller liegt in zwei Fassungen vor, einer ungeschnittenen, die aus einer einzigen, ununterbrochenen Aufführung (ohne Publikum) stammt, ohne Schnitte und Korrekturen, und einer zweiten die aus mehreren Aufnahmesitzungen zusammengeschnitten wurde.
Im Textheft ist genau erklärt, wie beide Versionen und insbesondere die geschnittene entstanden, und Tacet-Chef Andreas Spreer richtet sich am Ende seiner Erklärungen an den Hörer mit der Frage, welche der beiden Fassungen ihm am besten gefalle. Aufgrund vergleichenden Hörens (Satz für Satz) behaupte ich ohne Zögern: die geschnittene! Sie klingt halt eben sauberer, ohne dafür an Wirkung oder Authentizität zu verlieren. Gemacht klingt diese Fassung ganz sicher nicht.
Insgesamt dirigiert Keller eine stimmungsvolle, sehr geschlossene Einspielung ohne jede Exzentrizität. Die Budapester Musiker musizieren unter Kellers Leitung einen pulsierenden, weit schwingenden, in der Struktur breiträumig ausgeleuchteten Bruckner. Kräftige Akzente und ein gutes Verhältnis zwischen Atmung und Gangart machen aus der Aufnahme eine gute, im besten Sinne klassische und traditionelle Interpretation.
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