"...Wer die Konzerte des Abegg Trios verfolgen konnte, wird von diesem Engagement für die Neue Musik schwerlich überrascht. Überrascht wird der Zuhörerallenfalls von der Selbstverständlichkeit, ja Souveränität, womit sich Ulrich Beetz (Violine), Birgit Erichson (Violoncello) und Gerrit Zitterbart (Klavier) auf die jeweilige Kompositionen konzentrieren. Auf dem Programm der CD stehen Klaviertrio-Kompositionen aus vier Jahrzenten, beginnend mit Hans Werner Henzes früher Kammersonate von 1948 über die "Stigmen" von Dietrich Acker, das "Brahms-Bildnis" von Wilhelm Killmayer aus dem Jahr 1976, die "Fremde Szene II" von Wolfgang Rihm bis hin zu Dietrich Erdmann Trio von 1990. Das ist ein mehr als anspruchsvolles Programm und, mit Rihm zu sprechen, eine "Fremde Szene", denn "Fremde Szene ist fast jede Musik, der beigewohnt wird". Jede der Kammermusiken stellt ihre besonderen Anforderungen an die Interpreten wie an ihre Zuhörer, und es ist dem Abegg Trio gern zu attestieren, daß es das Zuhören in jedem einzelnen Fall zum Ereignis, zum Abenteuer, ja zum spirituellen Gewinn werden läßt. Natürlich muß der Hörer mitdenken, doch am Ende wird der Tenor der Intercord (Mittlerweile Tacet) -Veröffentlichung ganz bewußt: Er heißt "Von der Einheit der Vielfalt", die das Abegg Trio ebenso gekonnt wie eindringlich, ebenso phantasievoll wie sprechend vermittelt. Das Ensemble hat im Laufe seiner Karriere schon viele interessante, anspruchsvolle, hochrangige Einspielungen vorgelegt, diese aber hat ihren besonderen Stellenwert, zu dem auch der Rezensent nur herzlich gratulieren kann."
Ekkehard Kroher

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