"In einer Co-produktion mit dem Deutschland-Radio Berlin setzt die Firma TACET ihre Serie von Einspielungen mit dem Auryn-Quartett fort - Folge zehn ist nunmehr schon zu zählen. Die Wiedergabe des Klavierquintetts von Brahms zeichnet sich durch ungewöhnliche Durchsichtigkeit aus, im Falle von Brahms′ Kammermusik mit Klavier bekanntlich eine seltene Tugend. Die klanglichen Ebenen der Streicher und der Tasteninstrumente werden wirkungsvoll und strukturell einleuchtend gegeneinander abgesetzt, wobei sich der amerikanische Pianist Peter Orth als ungemein sensibler Partner ausweist, dessen Spiel nie die Balance gefährdet. Dass diese genau kalkulierte Sensibilität nicht auf Kosten der Ausdruckshaftigkeit geht, zeigt zum Beispiel das immens espressiv ausmusizierte Andante. Bei alledem wird die dynamische Skala voll ausgespielt, vor allem im konstrastreichen Scherzo. Orths anschlagstechnisch reiche Palette kommt auch bei seiner Wiedergabe der Händel-Variationen zum Tragen, die Brillanz mit Feinnervigkeit verbindet und in dieser Beziehung sogar die alte DG-Brahms-Edition mit Daniel Barenboim überragt."
Alfred Beaujean

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