"Nachdem im Bach-Jahr 2000 der 1. Teil des Wohltemperierten Klaviers des Thomaskantors in der Interpretation von Evgeni Koroliov erschienen war, überschlug sich die Presse mit Lobeshymnen. Zwei Jahre hat es gedauert, bis Koroliov nun den 2. Teil vorlegt. Und - um es vorweg zu nehmen - es ist eine ähnlich bestechende Einspielung entstanden. Wer allerdings bei Koroliov etwas Neues, etwas sehr Eigenwilliges oder Anderes zu entdecken hofft, der wird enttäuscht und muss sich an eine der Aufnahmen wenden, die von so vielen, gerade jungen Interpreten als Form der Selbstdarstellung auf dem Markt erhältlich sind. Koroliov ist ein Künstler, der sich immer hinter das Werk zurück nimmt, dies allerdings mit all seinem phänomenalen Können. Koroliov verfügt über eine perfide Anschlagkultur, die jede Nuance von Bachs Ideenreichtum widerzuspiegeln imstande ist. Zudem lässt er sich Zeit, lässt die Musik sich entwickeln, was heute nur mehr selten geschieht. Auf diese Weise kann der Zuhörer das Spiel und die Musik wirklich auf sich wirken lassen, hört Phrasen, die er vielleicht zuvor nicht so wahrgenommen hat.
Akzentuieren ist eines der wichtigsten Begriffe, die in der Interpretation von Bachs Klaviermusik im Vordergrund stehen. Und diese Akzentuierung scheint Koroliov wie natürlich zu verstehen. Genaueste Sforzati, pointierte Wechsel von Forte und Piano beleben sein Spiel. Er erfasst zudem das Werk tatsächlich zyklisch hat man den Eindruck. Denn der Fluss, der beim Hören dieser beiden CDs entsteht, ist fast zwanghaft. Man kann kaum aufhören, diesem genialen Bach-Interpreten immer und immer wieder zuzuhören.
Auch wenn man schon mehrere, auch vielleicht so großartige Einspielungen dieses Werks wie die von Richter in seiner Sammlung haben mag: diese sollte in jedem Fall daneben stehen."
Carsten Dürer
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Akzentuieren ist eines der wichtigsten Begriffe, die in der Interpretation von Bachs Klaviermusik im Vordergrund stehen. Und diese Akzentuierung scheint Koroliov wie natürlich zu verstehen. Genaueste Sforzati, pointierte Wechsel von Forte und Piano beleben sein Spiel. Er erfasst zudem das Werk tatsächlich zyklisch hat man den Eindruck. Denn der Fluss, der beim Hören dieser beiden CDs entsteht, ist fast zwanghaft. Man kann kaum aufhören, diesem genialen Bach-Interpreten immer und immer wieder zuzuhören.
Auch wenn man schon mehrere, auch vielleicht so großartige Einspielungen dieses Werks wie die von Richter in seiner Sammlung haben mag: diese sollte in jedem Fall daneben stehen."
Carsten Dürer
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