Seine Quartette op. 71 schrieb Haydn im Jahre 1793. Mit ihren subjektiv-expressiven Zügen gehören sie zu den Werken höchster Meisterschaft, zeigen uns aber auch einen sehr effektbewussten Komponisten, der hier wie in seinen Symphonien, das Prinzip der Einleitung benutzt, um sofort und unmittelbar die Aufmerksamkeit der Zuhörer auf die Musik zu lenken. Das Auryn Quartett bedient sich dieser Aufwachsignale großzügig, so wie es auch gerne einen symphonischen Klang anstrebt, denn Haydn dachte in diesen Quartetten schon etwas größer als in den vorhergehenden, er dachte in orchestralen Formen.
Die Brillanz des Klangs und die Kraft des musikalischen Flusses machen den Reiz dieser Interpretationen aus, die der phänomenalen 'Redekunst' Haydns auf packende Weise nachspüren. Nimmt man dazu noch die Exzellenz des Quartettspiels, das Klangempfinden und die Balance, dann kann man sich nur beglückt diesem Haydn-Erlebnis hingeben und feststellen, dass man so was nicht alle Tage geboten bekommt.
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