"Selbst die Scharfrichter unter den Kritikern stimmten bei Schuberts Streichquintett C-Dur opus 163 aus seinem Todesjahr 1828 hymnische Töne an. "Nirgends ist Schubert der Erde ferner... Wir weinen, ohne zu wissen, warum, weil wir so noch nicht sind, wie jene Musik es verspricht", so die Worte des ansonsten selten schwärmerischen Theodor W. Adorno. Für Alfred Eiftstein war das Stück ein Schlüsselwerk: "Wenn der C-Dur-Dreiklang zu Beginn anschwillt", so schrieb er, "wenn er sich in einen verminderten Septimen-Akkord entlädt, um wieder in den reinen Himmel des C-Dur zurückzukehren, so fühlen wir, dass sich das Tor der Romantik geheimnisvoll geöffnet hat." Wegbereiter der Romantik? Sicher ist, dass Schubert hier Grenzen in Ausdruck und Form gesprengt hat. Unerhört, wie viel Zeit sich schon der Kopfsatz nimmt, das Scherzo wird aufgebrochen durch ein kontemplatives, (tod-)ernstes Trio. So schrieb einer, der schon andere Sphären berührte. Auch heute kann sich die Ungeheuerlichkeit der Musik vermitteln, vorausgesetzt, sie wird mit solcher Klangsensibilität und inneren Spannung musiziert wie von dem durch den Cellisten Christian Poltera verstärkten Auryn-Quartett. Wenn sich die erste Violine im Adagio immer weiter in die Höhe schraubt. dann spürt man, wie nah Schubert dem Himmel schon gewesen sein muss."
fab

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