"Von Frühling, Liebe und Waldessehnsucht
Lieder von Felix Mendelssohn Bartholdy - das ist sehr viel mehr aIs "0 Täler weit, o Höhen". Dies eindrucksvoll unterstrichen zu haben, mit seiner neu erschienenen CD, und am Sonnabend beim Konzert in der Dreikönigskirche, ist ein großes Verdienst des Sächsischen Vocalensembles unter Matthias Jung. In den zehn Jahren seit Gründung des Chores ist es Jung gelungen, ein Spitzenensemble zu formen. Die Stimmen fügen sich bruchlos zusammen, wie handverlesen. Man singt durchsichtig, versteht sich auf plastische Gestaltung. Die wunderbare, belastbare Pianokultur, die Geschmeidigkeit der dynamischen Bögen, erwiesen sich gerade in diesem. Programm als wesentlich. So entschlackt und präzise hat man Mendelssohn eher selten gehört. Das gemeinsame Wollen und Können von Chor und Dirigent sind einfach bis in die kleinsten Verästelungen optimal.
Geradezu hingebungsvoll widmete sich das Sächsische Vocalensemble den Eichendorff-Liedern, die von Waldessehnsucht kündeten. Lebhafte Akzente, die um Liebe und Bitterkeit kreisten, wurden in den Heine-Liedern gesetzt (welch punktgenaue Nuancen in "Es fiel ein Reif in der Frühlingsnacht"), fröhlicher Überschwang bdestimmte "Auf dem See" nach Goethe. Zwei echte Raritäten - nur als Faksimileausgaben bekannt und erstmals eingespielt - zierten das Programm: der prächtige Lobgesang für Zelters 70. Geburtstag "Lasset heut am edlen Ort" für vier Vorsänger (was für eine stimmliche Harmonie!) und Chor, sowie Schillers launige Betrachtung über "Frauen und Sänger". Sorgfalt der Charakterisierung und Stimmungsdichte prägten das "Hirtenlied" nach Uhland, unverfälschte Frische das "Jagdlied". Sehr persönlich und vertiefend bereicherte Sprecher Axel Thielmann das Konzert.
Schließlich "Abschied vom Walde". Was ist an diesem Lied nicht schon alles gesündigt worden! Wenn es aber so schlicht, so unprätentiös gesungen wird wie hier, hat man als Hörer daran seine reine Freude. Im Zugabenteil berührte vor allem das mit größter Zurückhaltung und stimmlicher Sensibilität gesungene "Ruhetal" - die Vision einer goldenen Abendstimmung nach Uhland. Nein, Pathos ist wahrlich nicht die Sache des Sächsischen Vocalensemhles."
M.Hanas
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Geradezu hingebungsvoll widmete sich das Sächsische Vocalensemble den Eichendorff-Liedern, die von Waldessehnsucht kündeten. Lebhafte Akzente, die um Liebe und Bitterkeit kreisten, wurden in den Heine-Liedern gesetzt (welch punktgenaue Nuancen in "Es fiel ein Reif in der Frühlingsnacht"), fröhlicher Überschwang bdestimmte "Auf dem See" nach Goethe. Zwei echte Raritäten - nur als Faksimileausgaben bekannt und erstmals eingespielt - zierten das Programm: der prächtige Lobgesang für Zelters 70. Geburtstag "Lasset heut am edlen Ort" für vier Vorsänger (was für eine stimmliche Harmonie!) und Chor, sowie Schillers launige Betrachtung über "Frauen und Sänger". Sorgfalt der Charakterisierung und Stimmungsdichte prägten das "Hirtenlied" nach Uhland, unverfälschte Frische das "Jagdlied". Sehr persönlich und vertiefend bereicherte Sprecher Axel Thielmann das Konzert.
Schließlich "Abschied vom Walde". Was ist an diesem Lied nicht schon alles gesündigt worden! Wenn es aber so schlicht, so unprätentiös gesungen wird wie hier, hat man als Hörer daran seine reine Freude. Im Zugabenteil berührte vor allem das mit größter Zurückhaltung und stimmlicher Sensibilität gesungene "Ruhetal" - die Vision einer goldenen Abendstimmung nach Uhland. Nein, Pathos ist wahrlich nicht die Sache des Sächsischen Vocalensemhles."
M.Hanas
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